Über den Pfälzer Weinsteig

Der Pfälzer Weinsteig hat eine offizielle Gesamtlänge von 185 Kilometern, die in elf Tagesetappen gegangen werden können. Der im Jahr 2010 eröffnete Fernwanderweg ist der längste der drei Prädikatswanderwege im Pfälzer Wald, vor dem Pfälzer Waldpfad und dem Pfälzer Höhenweg. Gekennzeichnet ist der Weg mit einer rot-weißen Welle und verläuft in Nord-Süd-Richtung von Bockenheim bei Grünstadt nach Schweigen-Rechtenbach an der deutsch-französischen Grenze. Er wechselt immer wieder zwischen dem pfälzischen Weinbaugebiet an der Deutschen Weinstraße und den Höhen des Pfälzerwalds. Insgesamt sind auf der gesamten Strecke circa 6000 Höhenmeter zu bewältigen. Highlights der Tour sind unter anderem die Kalmit, das Weinbiet, Bad Dürkheim, Annweiler mit seiner Burgengruppe Trifels, das Friedensdenkmal und viele kleine Winzerdörfchen am Rande des Weges.

Wir waren Mitte März 2021 auf dem Pfälzer Waldpfad unterwegs und entschlossen uns die Zahl der Etappen auf sieben zu reduzieren, so ergab sich eine tägliche Etappenlänge von circa 25 Kilometern. Durch die Covid-19 Situation 2021 waren jegliche Unterkünfte geschlossen und die Nächte noch zu kühl zum Biwaken. So waren wir mit zwei Fahrzeugen unterwegs und haben am Morgen immer ein Fahrzeug am Endpunkt abgestellt und sind mit dem zweiten Fahrzeug zum Ausgangspunkt gefahren. Übernachtet haben wir im Fahrzeug mit teils sehr schönen Übernachtungsplätzen. Haben wir Euer Interesse geweckt? Dann kommt mit auf die Reise über den Pfälzer Waldpfad!


Tag 3 – Von Deidesheim zum Hambacher Schloss

Wir begannen unsere heutige Etappe am Wanderparkplatz Sensetal in der Nähe von Deidesheim. Da an diesem Tag eine längere Etappe anstand und wir Deidesheim bereits kannten, wichen wir von der Originalroute ab und nahmen die Weinberge als Verbindungsweg an Deidesheim vorbei.

Die Route verläuft über sanfte Hügel zuerst durch Weinberge, ehe sie wieder in den pfälzischen Kiefernwald und in die „Haardt“ einsteigt.

Die Haardt

Die Haardt ist übrigens ein 30 Kilometer langer und circa zwei bis fünf Kilometer breiter Mittelgebirgszug, welcher sich geologisch vom restlichen Pfälzerwald abgrenzt, aber nicht räumlich. Er ist einer von vier Untereinheiten des Pfälzerwaldes (Haardt, Unterer- und Mittlerer Pfälzerwald, Wasgau). Im Westen wird der Gebirgszug durch die Lambrechter Verwerfung vom inneren Pfälzerwald abgegrenzt. Diese nach der Stadt Lambrecht benannte Störungslinie verläuft in einem Abstand von etwa 2 bis 5 km parallel zum Grabenrand der Rheinebene und hat zur Versetzung verschiedener Gesteinsschichten um 80 bis 100 Meter geführt. Deshalb sind in der Haardt z. B. die Formationen des Unteren oder Mittleren Buntsandsteins in entsprechend geringerer Höhe als weiter im Westen anzutreffen (Quelle: Wikipedia)

Der Pfad führt im stetigen Auf und Ab mit tollen Aussichten auf den Rheingraben an Königsbach und Gimmeldingen vorbei und biegt ab hier in die Tiefe des Haardt hinein. Ab hier verläuft er idyllisch mit leichtem Aufstieg direkt am Mußbach bis zum Forsthaus Benjetal.


Über den Weinbiet nach Neustadt an der Weinstraße

Nun galt es das erste große Tagesziel zu erklimmen, den 554 Meter hohen Weinbiet. Auf einer Strecke von 3,5 Kilometern und 300 Höhenmetern erreichen wir den Gipfel mit dem Weinbiethaus, dem Weinbietturm und der Wetterstation. An dieser Wetterstation wurde im Jahrhundertsommer 2003 übrigens mit 27,6 Grad die höchste in Deutschland je gemessene nächtliche Tiefsttemperatur verzeichnet.

Auf dem weg Hinauf zum Weinbiet kamen wir am „Steinernen Hai“ vorbei, ein Fels der wohl nach einem Hai aussehen sollen, aber verdächtig nach einem Bartwal aussieht. Vielleicht geht es ja nicht nur uns so.

Über kleine Pfade ging es nun wieder sanft bergab durch den Kiefernwald mit vielen Blaubeer- und Heidelandschaften, vorbei am Schuhbaum, welcher mit vielen Wanderschuhen geschmückt ist, bis zum Aussichtsfelsen mit Felsenmeer und einem schönen Blick auf die Burgruine Wolfsburg.


Über den Nollenkopf nach Deidesheim

Am dem weiteren Weg Richtung Neustadt an der Weinstraße ging es vorbei am Deidesheimer Tempel und durch den Mediterranen Garten. Durch die Altstadt von Neustadt mit seinen kleinen Gassen und alten Fachwerkhäusern waren wir schnell hindurch um auf der anderen Seite der Stadt direkt wieder den nächsten steilen Aufstieg zum Nollenkopf mit seinem „Stein der weisen Zufriedenheit“ im Angriff zu nehmen. Zufrieden waren wir allemal, denn der lange Aufstieg war geschafft. Der Nollenkopf ist ein schöner Platz umgeben von Wald für eine längere Rast mit schönen Aussichten auf die Umgebung.

Auf den restlichen Kilometern bis zum heutigen Endpunkt am Hambacher Schloss lagen noch zwei weitere schöne Aussichtspunkte auf unserem Weg: Der Bergstein und das Sühnekreuz. Damit endet ein schöner dritter Tag mit vielen Höhenmetern.


  1. Pfälzer Weinsteig [Tag 1/7] – Von Bockenheim nach Altleiningen
  2. Pfälzer Weinsteig [Tag 2/7] – Von Altleiningen nach Deidesheim
  3. Pfälzer Weinsteig [Tag 3/7] – Von Deidesheim zum Hambacher Schloss
  4. Pfälzer Weinsteig [Tag 4/7] – Vom Hambacher Schloss zur Buschmühle
  5. Pfälzer Weinsteig [Tag 5/7] – Von der Buschmühle nach Eußerthal
  6. Pfälzer Weinsteig [Tag 6/7] – Von Eußerthal nach Klingenmünster
  7. Pfälzer Weinsteig [Tag 7/7] – Von Klingenmünster nach Schweigen-Rechtenbach



Sieh Dir hier das Video zum dritten Tag auf dem Pfälzer Weinsteig an



Die Tour bei Komoot



No responses yet

Kommentar verfassen

Bleib auf dem Laufenden!
Wir informieren dich über Neues auf two.feet.adventures
Bleib auf dem Laufenden
Wir informieren Dich über Neues auf two.feet.adventures