Auf einer langen Reise passieren auch schon mal Missgeschicke. Schon längst wollten wir in Andalusien sein, da kam uns leider unser kleines Balljunkiefräulein dazwischen. Ohne Furcht und Tadel, oder man kann auch sagen, ohne Sinn und Verstand, jagt unsere kleine Youma Bällen hinterher. Ob zu Lande, zu Wasser, oder in der Luft, egal, es wird sich kopfüber hinein gestürzt. Wir wussten, irgendwann passiert etwas, allerdings haben wir eher mit einem ausgeschlagenen Zahn gerechnet und deshalb bereits das Aportieren auf Asphalt aufgegeben. Aber nein, Madame hat sich einen großen Stachel auf dem Waldboden ins Auge gerammt. Wir waren natürlich weit ab von allem, mitten in den Bergen. Also haben wir am gleichen Abend bei der nächsten Tierärztin angerufen die uns an eine Spezialistin verwies.
Und so fuhren wir am nächsten Morgen zwei Stunden ans Meer nach Javea (Xàbia) zu Minina&Kanina. Die Ärztin war ein Segen für uns und unseren Hund. Selten haben wir so einen lieben Umgang mit Mensch und Tier erlebt. Nach der Untersuchung stand fest, sie muss operiert werden. Die Ärztin empfahl uns die Tierlinik AniCura in Valencia, wo wir ein paar Tage zuvor noch waren. Sie telefonierte mit Ángel, der sie operieren sollte, schickte ihm Fotos und kündigte uns an. Und schon waren wir auf dem zweistündigen Weg zur Klinik – zurück nach Valencia.
Die Operation – Alles wird gut!
Dort angekommen erfolgte die Untersuchung und sie wurde noch am gleichen Abend operiert. Am nächsten Tag erst konnten wir sie abholen. Für uns natürlich das Grauen, sie allein lassen zu müssen, aber in diesem Falle sinnvoll. Bei der Opration stellten sie noch einen kleinen Tumor fest, den sie direkt mit entfernten, ansonsten verlief die Operation gut. Bis zur nächsten Kontrolluntersuchung in einer Woche, mussten wir dann in der Nähe bleiben. Also blieben wir notgedrungen erst zwei Tage auf einem Campingplatz, damit die Kleine sich etwas erholen konnte. Danach in die Berge, damit zumindest die Männer ihre Energie abwandern konnten. Für Youma heißt es leider drei Wochen Pause, kein Wandern, kein Strand, kein Schwimmen. Nicht, dass sie nicht wieder fit wäre, aber da sie eine Krause tragen muss, ist sie doch sehr eingeschränkt in ihren Sinnen und in der Beweglichkeit. Zumal sich in diesen Tröten die Hitze staut und es für sie in der Sonne auf Dauer unangenehm wird. Und natürlich braucht das Auge Zeit zu heilen. Also heißt es Frauen zu Hause und sich um Wehwehchen kümmern, beziehungsweise Äuglein tropfen und tropfen und tropfen, und Männer unterwegs on tour.
Nachkontrolle
Die Kontrolle nach einer Woche brachte gute Ergebnisse. Der Tumor war gutartig und das Auge heilt nach Plan. Wir bekamen das Okay weiterreisen zu dürfen. Nach zwei Wochen muss das Auge nochmal kontrolliert und die Fäden gezogen werden. Ángel bot uns an, ihn jederzeit per Whatsapp kontaktieren zu dürfen, falls irgendetwas ist und er organisiert uns, wo auch immer wir dann sind, einen Spezialisten, den er telefonisch informiert, ihm die Unterlagen schickt und uns anmeldet.
Danke an AniCura
An dieser Stelle müssen wir die Tierklinik Anicura und besonders Ángel, der unsere Youma operiert hat, in höchsten Tönen loben und uns bedanken. Wahnsinn was sie für ein Engagement gezeigt haben, wie gewissenhaft, hilfsbereit, herzlich und freundlich sie waren und sind. Auch wenn 1300 Euro natürlich ein Loch in die Reisekasse reißen, denken wir das es immer noch sehr günstig war für eine Operation, alle Medikamente, zwei ausführliche Augenuntersuchungen, eine Übernachtung mit Vollpension und die Biopsie des Tumors. Davor kann man nur den Hut ziehen und man wünschte sich, auch in Deutschland mehr solcher Tierärzte und Tierkliniken. Vielen lieben Dank Minina&Kanina und AniCura!
Nun hoffen wir das bei der letzten Untersuchung in zwei Wochen wieder alles verheilt ist, Youma wieder Schwimmen und an den Strand darf, und wir wieder alle gemeinsam als Rudel durch Spanien streifen können. Wir werden berichten!
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[…] entfernt werden, also hieß es nach zwei Tagen wieder retour nach Valencia. Hier geht’s zum Beitrag über Youmas […]