1. Marokko – Land in Sicht!
  2. Marokko – Von Tanger nach Asilah
  3. An der marokkanischen Küste – El Jadida und Oualidia
  4. Desert Point – Wir bekamen Nachwuchs
  5. Ali’s Garage & Marrakech
  6. Die Kasbah von Telouet
Im Fährhafen von Algeciras


Tag 83 unserer Reise durch Europa.

Was lange währt wird endlich gut. Nach knapp zwei Wochen warten auf den erfolgreichen Titer-Test, konnten wir die Ergebnisse nun beim Tierarzt in Tarifa abholen. Jetzt waren fast alle Voraussetzungen für die Einreise nach Marokko erfüllt. Lediglich das Gesundheitszeugnis unserer Hunde fehlte noch, welches direkt im Hafen von Algeciras ausgestellt wurde. Die Formalitäten waren schnell erledigt, denn die Dokumente wurden anhand der Unterlagen vom Tierarzt innerhalb von ein paar Minuten ausgestellt und die Hunde mussten glücklicherweise nicht noch einmal vorgestellt werden. Den Tag darauf nutzten wir für Vorbereitungen. Lebensmittelvorräte auffüllen, Wasser tanken und die Fährtickets besorgen.

Fährtickets bei Carlos

Die Tickets für die Überfahrt nach Marokko kann man online buchen, an einer der diversen Verkaufsstellen der Fährgesellschaften kaufen, die man bereits bei der Einfahrt nach Algeciras am Straßenrand sieht, oder eben zu Carlos gehen. Wer bitte? Carlos? Recherchiert man in diversen Blogs, scheint es so, als gäbe es schlichtweg keine Alternative, als bei ihm die Tickets zu kaufen. Wohl zu recht. Wir haben verglichen und so war es für uns deutlich günstiger die Tickets bei Señor Carlos zu kaufen, als direkt beim Fähranbieter. Auch haben wir dazu noch flexible Tickets für die Hin- und Rückreise bekommen, so dass beide Überfahrten nicht auf Tag und Uhrzeit begrenzt waren. Sie geben einem auch schon das Zollformular (DIN-A5 Zettel) mit, welches man Zuhause in Ruhe ausfüllen kann. Das spart die Kritzelei im Getümmel auf der Fähre. Des Weiteren kann man bereits vorab ein paar Euro in marokkanische Dirham tauschen, so dass man nicht ganz ohne Bargeld in Marokko ankommt. Zwar ist der Wechselkurs bei Carlos nicht der Beste, aber es erspart Zeit und Wege, wenn man nicht gerade an einer Wechselstube vorbeikommt. Auch SIM-Karten kann man bei Carlos kaufen, allerdings muss man die Aktivierungsprozedur selbst machen, was bei uns nicht wirklich geklappt hat (dazu später ein besserer Tipp). Als Goodie erhält man von ihm noch eine Flasche Wein und Kekse dazu, also das rundum Sorglospaket! Wir verstanden also so langsam, warum die Welt ihre Karten bei Carlos kauft. Preis im Februar 2023: Open-Go-and-Return-Ticket: 300 € für 2 Personen mit LKW 6,2m Länge, 3,2m Höhe)

Update: Preis Anfang 2024: Open-Go-and-Return-Ticket: 280 € für 2 Personen mit LKW 6,2m Länge, 3,2m Höhe)

Mit der Drohne nach Marokko

Wer im Besitz einer Drohne ist, sollte unbedingt daran denken, dass diese in Marokko strengstens verboten sind. Eine Einfuhr ist streng reglementiert und bedarf einer aufwändigen Genehmigung. Wir überlegten lange im Vorfeld, was wir mit unserer Drohne machen sollten. Schmuggeln und dann doch ein wenig in Marokko fliegen? Kam für uns nicht in Frage, auch wenn es schmerzt, denn die Landschaft bietet so tolle Fotomotive. Man ist in Marokko einfach nicht alleine. In dem Land mit so großen Weiten taucht irgendwie immer ein Mensch hinter der nächsten Ecke oder Gebüsch auf, ob Bauer, Hirte oder wer auch immer. Also besser kein Risiko eingehen. So blieben als Alternativen das Einlagern bei der Fährgesellschaft, in einem Schließfach oder bei einem Transportunternehmen. Doch hey, nicht verzagen, Carlos fragen! Auch er lagert die gerade nicht nutzbare Drohne für die Zeit der Reise ein und verlangt dafür keinen Extrabonus. Ob wir sie bei Rückreise auch wiederbekommen, sehen wir spätestens in ein paar Wochen. (Update: natürlich haben wir unsere Drohen wiederbekommen)

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Nun ging es endlich nach Marokko und ein bisschen aufgeregt waren wir schon. Carlos arbeitet mit der Fährgesellschaft FRS, die Tag und Nacht alle drei Stunden von Algeciras nach Tanger-Med absetzt, dem neuen und modernen Fährhafen im Norden Marokkos. Wir reihten uns ein in die wartende Schlange und harrten der Dinge die kamen. Auf dem Weg zum Schiff fuhren wir durch einen Kontrollschalter und zeigten die Papiere von uns Menschen vor. Unsere Vierbeiner wurden allerdings nicht beachtet, trotz lautstarkem Protest von Youma. Sie mag es einfach nicht, wenn fremde Menschen uns quasi von der Seite durch die offene Scheibe anquatschen. Es könnte ja Gefahr drohen. Nach einer Stunde Warten war es dann endlich soweit und wir konnten aufsetzen. Einen konkreten Plan verfolgten die Einweiser wohl eher nicht. Mal musste ein 40-Tonner vor uns auf der Fähre wenden, während die nachfolgenden Teilnehmer die Prozedur mit einem Hupkonzert quittierten. Egal, unser Dexter stand nun eingepfercht mit anderen Lastwagen auf der Ladefläche. Bonne route!

Nun ging es an Bord um die Zollformalitäten zu erledigen. Hier benötigt man wieder den kleinen DIN-A5 Zettel von Carlos, den man am besten vorab ausgefüllt hat, und die Reisepässe. Ab jetzt wird Französisch gesprochen und der marokkanische Beamte stempelt wortkarg die Einreise in den Pass. Hunde dürfen übrigens bei FRS mit aufs Deck, allerdings nur in den Außenbereich und so machten wir es uns dort mehr oder weniger gemütlich mit den größtenteils marokkanischen Truckern. Wir liefen aus und verabschiedeten uns vom europäischen Kontinent. Der Wellengang war hoch, der Wind stark. Carsten hatte leichte Übelkeit, Masou kämpfte mit der Angst und krallte sich in den Boden des Außendecks. Nur die Frauen waren fit und munter. So bescherte es Marion das Glück eine Gruppe Delfine sehen zu können, die in den hohen Wellen spielten. Die Überfahrt ging schnell vorüber, mit circa sechzig bis neunzig Minuten Dauer, und schon war Tanger-Med in Sicht. Große arabische Lettern, auf einen Berghang gemalt, zeigten uns, dass wir richtig sind. Also zurück zu Dexter und auf das Absetzen warten. Raus war es nochmal chaotischer als rein. Vorfahren, warten, ein LKW wendet, der andere hupt, wieder warten, wieder ein Stück vor, hupen. Salam aleikum Marokko!

Willkommen in Marokko


Endlich waren wir aus der Fähre raus und wurden über den großen Platz im Fährhafen dirigiert. Ein wenig planlos fuhren wir umher und waren und nach ein paar hundert Metern Fahrt nicht ganz sicher, ob wir alles hinter uns hatten, denn eine wichtige Formalität fehlte uns noch, nämlich die Bestätigung, dass wir ein Fahrzeug nach Marokko einführen. Dazu aber gleich mehr. So winkten uns die netten, kein französisch sprechenden Beamten immer weiter durch den Fährhafen. Aber siehe da, wir fuhren um die nächste Ecke und schon war der endgültige Terminal für die Ausreise in Sicht. Zuerst aber musste unser Truck zum Scanner. So fuhren wir unseren Dexter auf ein Podest, mussten aussteigen und eine großer Scannerarm, vergleichbar dem Gerät in einer Waschanlage, fuhr an unserem Fahrzeug entlang. Wir vermuten, dass hier vor allem nach Flüchtlingen gesucht wird. Schließlich bekamen wir grünes Licht und konnten weiter zum zweiten Check. Hier mussten wie nochmals unsere Pässe und auch die Fahrzeugpapiere vorzeigen. Ein weitere Durchsuchung oder Fragen nach Waffen oder Drohnen gab es nicht. Hier bekamen wie nun auch den Nachweis, dass wir ein Fahrzeug nach Marokko einführen in Form eines kleinen Dokumentes im Scheckkartenformat. Dieses kleine Stück Papier muss unbedingt sicher aufbewahrt werden, da es für die Ausreise zwingend notwendig ist. Fehlt es, kann man nicht aus Marokko ausreisen. Welche Folgen das haben könnte, konnten wir bisher nicht in Erfahrung bringen. Anschließend kam nochmal ein letzter Checkpoint und nun waren wir offiziell in Marokko.

Unsere Fahrstrecke in diesem Beitrag

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