1. Stadtbesichtigung Girona
  2. Wandern im Parc Natural de la Serra de Montsant
  3. Wandern im Parc Natural dels Ports
  4. Kurzbesuch Valencia
  5. Parque Natural de la Murta – Aufstieg zum Creu del Cardenal
  6. Von Valencia nach Andalusien
  7. Parque Regional de Cabo Cope y Puntas – Wanderung zum Cabo Cope
  8. Vom Cabo Cope nach Granada
  9. Granada und Umgebung
  10. Die Alpujarra
  11. Durch das Hinterland Andalusiens nach El Chorro
  12. Der Caminito del Rey – Ein Highlight Andalusiens
  13. Ronda und die Sierra de Grazalema
  14. Pläne ändern sich – Marokko rückt näher, oder auch nicht.
  15. Geheimnisvolle Kröten & der Nationalpark Coto de Doñana.
  16. El Rocío und der Rio Tinto
  17. Sevilla – Andalusiens Hauptstadt

Unsere Reise durch Andalusien geht weiter. An Tag 54 mussten wir schweren Herzens dann doch unsere lieb gewonnene Alpujarra verlassen. Unser Ziel war Alhama de Granada, um uns dort in einer der heißen Quellen ein Bad zu gönnen. Die Stadt Alhama de Granada war schon in der Jungsteinzeit besiedelt. Ihren Namen verdankt sie den Mauren die sie „al-hamma“ nannten, was übersetzt „heiße Quelle“ bedeutet. Seit tausenden von Jahren sprudelt hier 47 Grad heißes Wasser aus der Tiefe und es ist das älteste Thermalbad seiner Art. Die Quelle befindet sich nördlich und etwas außerhalb des Ortes beim Balneario de Alhama de Granada. Das angenehme Wasser kann man entweder gegen Eintritt im Hotel & Spa Komplex genießen, oder man nutzt das kleine Becken am Bachbett neben dem Spa. Das Becken ist nicht gerade groß und bietet gerade mal Platz für eine Hand voll Menschen. Als wir ankamen, war die Quelle leider bereits voll besetzt und so entschieden wir uns ,nach einer Stunde warten, weiterzufahren. Schade, denn wir wollten wenigstens ein Mal eine der heißen Quellen in der Gegend genießen.

Blick Richtung Alhama de Granada

Embalse de los Bermejales

Es ging zum Stausee (Embalse) de los Bermejales, mit seinem türkisfarbenen Wasser. Auf der Fahrt entdeckten wir eine tolle Wanderung (Tajos de los Bermejales) in Seenähe und so beschlossen wir spontan hier eine Nacht zu verbringen. Der See liegt auf einer Höhe von 830 Metern. Eine Besonderheit und wirklich schön ist der Turm Torre del Aire de los Bermejales der an der Staumauer je nach Wasserstand mal mehr oder mal weniger im Wasser steht. Über ihn haben wir sehr wenig Informationen gefunden. Der sogenannte Luftturm im byzantinischen Baustil soll die Versorgungskanäle unter dem See mit Sauerstoff versorgen. Der See selbst ist ein Wasserreservoir zur Bewässerung der Landschaftskulturen in der Umgebung und befindet sich am Oberlauf des Rio Cacin. Er wird von Bächen aus der Sierra de Almijara, Sierra Tejeda und dem Fluss Alhama gespeist. Direkt am See steht auch der Dolmen de Los Bermejales den man erkunden kann.

Torre del Aire an der Staumauer
Die alte Staumauer aus den 1950er Jahren
Schneebedeckte Hügel am Morgen

Tajos de los Bermejales

Carsten musste leider die schöne Wanderung zu den Tajos de los Bermejales alleine machen, da sie durch Klettersteige und Hängebrücken für Hunde nicht begehbar ist. Die Wanderung ist traumhaft und führt durch eine wilde Schlucht mit beeindruckenden Felsformationen. Wir verbrachten dann eine ruhige Nacht, mit schönem Ausblick auf die Berge und den See. Am nächsten Morgen wurde es kalt und es schneite sogar ein wenig. So packten wir wieder eilig zusammen und es ging weiter Richtung El Torcal.

El Torcal – Ein bizarres Karstgebirge

Ein wenig zur Geschichte und Beschreibung dieser wirklich außergewöhnlichen Landschaft. Dieses 1171ha große Naturschutzgebiet liegt auf 1100m bis 1400m Höhe in der Nähe von Antequera. Vor über 100 Millionen Jahre vom urzeitlichen Meer Tethys bedeckt, entstand durch Ablagerungen von Sedimenten Schichten aus Kalkstein. Durch die Kollision der afrikanischen und eurasischen Erdplatte hob und fältelten sich diese Schichten zu Bergen. Aufgrund der Kohlensäureverwitterung, typisch für Karstgestein, und die unterschiedliche Festigkeit und damit unterschiedliche Verwitterung des Sedimentgesteins, entstanden diese wunderschönen, pittoresken Steingebilde.

El Torcal

Auf dem Gestein lassen sich Fossilien, wie beispielsweise Ammoniten finden. Die Felsformationen bieten viel Platz für Phantasie, man kann allerhand Fabelwesen, Tiere und Sonstiges erkennen. Menschen, die gerne die Sterne beobachten, können den Sternenhimmel hier aufgrund der geringen Lichtverschmutzung in seiner vollen Pracht beobachten. So lohnen sich auch die Nächte hier oben am El Torcal. Ein Observatorium in der Nähe, bietet wohl auch Kurse an. Leider hatten wir an diesem Tag ziemliches Pech, denn es war eiskalt und extrem windig, so das wir nur eine kleine Tour durch das Gebiet machen konnten. Aber zumindest war uns die Tierwelt wohlgesonnen und Steinböcke, Ziegen und Geier kreuzten unseren Weg.

Ein Truck und ein enges Dorf, oder traue nicht Google Maps

Auf dem Weg nach El Chorro und dem Caminito del Rey, vertrautem wir mal nicht unserem LKW-Navi, da es uns in einem großem Umweg zum Ziel führen wollte, sondern folgten Google Maps. Ein Fehler, wie wir schnell feststellen mussten. In einem kleinen Dorf wurden die Straßen immer enger und die Balkone kamen bedrohlich nahe. Und schon war es passiert, unsere Markise ging auf Kuschelkurs mit einem Balkon und ein parkendes Auto machte die Weiterfahrt unmöglich. Kaum war es passiert, strömten die Bewohner aus ihren Häusern. Die Besitzerin des Balkons schien not amused, und blickte sorgenvoll an ihrem Haus hoch, aber ihr Mann winkte ab, zeigte auf die Ecke unserer Markise und gab ihr wohl zu verstehen, dass es mehr uns, als ihr Haus getroffen hat. Der Mann des geparkten Autos fuhr dieses direkt an die Seite und alle Welt half uns winkend und navigierend aus dieser misslichen Lage hinaus. Danke an all diese netten Dorfbewohner! Da sieht man wieder, dass man auch ohne den anderen zu verstehen, sich doch verständigen kann. Mit eingeklappten Außenspiegeln schafften wir es dann aus dem Dorf heraus.

Unsere Fahrstrecke in diesem Beitrag

Die Wanderungen bei Komoot

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